Reisetagebuch

21 February 2008

varanasi

mit der motorrickshaw von sarnath nach varanasi. enge strassen voller leben, menschen, cycle-rickshaws, pferdekarren, beladen mit schulkindern, motorbikes, autos, jeder hupt, the bigger the vehicel the bigger the horn. auch wasserbueffel, ochsen, humpelnde hunde und sogar elefanten mitten auf der strasse. unser fahrer hat einen genialen fahrstil, er kommt so schnell durch dieses chaos. swiftly, sneaky...es erinnert mich an rasante actionfilme, die verfolgungsjagt. nur dass es hier nicht ums verfolgen, sondern ums reine durchkommen geht. wir haben die idee, aus dem indischen strassenleben ein computerspiel zu machen. unsereins wuerde gar nicht vom fleck kommen, es geht hier einfach nicht ohne vollen einsatz und hohes risiko. man manoevriert milimeter aneinander vorbei und immer so schnell wie moeglich. der andere wird schon bremsen oder aus dem weg springen, es ist unglaublich.
ich bin total begeistert, gepackt von der energie dieser stadt. varanasi ist so ein kraftvoller ort, hier bin ich euphorisiert von all dem leben, dem tumult, nicht mehr erschoepft. aber es ist der reine wahnsinn... arme menschen, die in lumpen am strassenrand sitzen, die abgase all dieser schwarzrauchenden motoren sind so dicht, dass atmen eigentlich nicht mehr moeglich ist, die luft ist so staubig, so schwarz, so beissend. der laerm macht taub. trotzdem ist diese jahrtausend alte stadt irgendwie magisch. eine irre, starke magie. hier is die ganze welt, alles ist da, alles moeglich, intensiv, direkt, pur.
ich fahre mit einem freund, der hier bei lehrern tabla lernt und gute kontakte hat zu einem sitarmaker, ein seiteninstrumentbauer. mit denis hilfe kann ich eine tampuri erstehen, gute qualitaet und normaler preis. waere ich allein dafuer unterwegs gewesen, haette ich fuer dreimal mehr ruppees eine schlechte qualitaet bekommen und mich immernoch gluecklich geschaetzt. der sitarmaker ist wie varanasi, wach, schnell und ehrlich.
dann assighat, alte indische bekannte treffen, sandeep, niraj, morgen kommt rajan. am ghat sitzen. ganga liegt tief, langsames wasser. wasserbueffel baden.
03:45:50 - ulrika -

13 February 2008

Sarnath

wir sind in sarnath angekommen, dem ort, an dem der buddha, vor zweieinhalb tausend jahren anfing die menschen zu lehren, genauer hinzuschauen. in der thai monastery findet das alljaehrliche dharma programm statt, bei dem benoit und ich unseren talenten entsprechend mithelfen. er ist der buchhalter, accounting sozusagen und ich bin der noticeboardverantwortliche...

in bodhgaya, nicht weit von hier im staate bihar, wo der prinz siddharta gautama nachts unter einem baum zum buddha (uebersetzt der erwachte) wurde, habe ich hintereinander zwei retreats mitgemacht. das erste mit martin, einem lehrer aus frankreich, in dessen zentrum (www.moulindechaves.org) wir im sommer mitarbeiten werden, und das zweite mit christopher titmuss (www.insightmeditation.org), einem von mir sehr geschaetzten dharmalehrer. falls jemand was damit anfangen kann (:)), hier ein versuch kurz zu beschreiben, was in dieser fuer mich sehr wichtigen zeit von bedeutung war. established awareness, presence, das heisst, es gelingt mir, von moment zu moment bewusst, gewahr zu sein. stilles schauen, lauschen, empfinden. witnessing life unfolding and being absorbed into it...weniger beschaeftigt mit gedanken, (so bald ich bemerke, ich plane, fantasiere, erinnere... stop, wozu auch fortfahren? so many mind moments arising in awareness...), mehr direktes erkennen dessen, was dieses denken eigentlich fuer eine botschaft traegt. welche gefuehlsgewohnheit? welche ansicht? welche meinung? welche geschichte? welche "mich"-erschaffende kraft...
enjoying the emptiness of it. losloesung aus der wahrnehmung hier ich und dort die welt/ der andere/ die anderen. viele fragen, viel loslassen irgendwelcher antworten...

mind is the forerunner..
what is prior to thought?

Happy Pongal!

Happy Pongal!

11:34:27 - ulrika -